Reden wir drüber. Zeitgerechte Kommunikation über Palliative Care in der Onkologie

Bessere Lebensqualität durch zeitgerechte Kommunikation über Palliative Care, Bild: Serious Illness Messaging Toolkit, Anthony Back (CC0)

Die Lebensqualität von Krebspatient:innen verbessern! Das will das Projekt Reden wir drüber erreichen, indem eine offene und frühzeitige Kommunikation über Palliative Care unterstützt wird. Gemeinsam mit Ärzt:innen, Pflegepersonen, Patient:innen und Angehörigen werden Hilfsmittel entwickelt, um Gespräche über das Tabuthema Palliative Care zu vereinfachen. Dadurch können Krebspatient:innen schon früher von palliativer Betreuung profitieren.

Das oberste Ziel der Palliative Care ist es, die Lebensqualität von Patient:innen und deren Angehörigen zu verbessern, die mit einer Krankheit konfrontiert sind, an der sie sterben werden. Dabei wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt. Das heißt, es werden nicht nur die tatsächliche Krankheit und deren Symptome behandelt, sondern auch Nebenwirkungen der Therapie, sowie soziale und psychische Aspekte berücksichtigt. Für diese umfassende Betreuung arbeiten in der Palliative Care viele Berufsgruppen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich zusammen, wie zum Beispiel Ärzt:innen, Pflegepersonen, Physiotherapeut:innen, Diätolog:innen, Psycholog:innen und Sozialarbeiter:innen.

Leider profitieren aber nicht alle Krebspatient:innen von einer umfassenden palliativen Betreuung, weil sie zu spät im Krankheitsverlauf davon erfahren. Gründe dafür gibt es viele und einer der wichtigsten ist, dass wir Gespräche über das Sterben vermeiden. Selbst medizinischem Personal fällt es schwer, mit Patient:innen und deren Angehörigen über dieses Thema zu sprechen. Genau hier setzt das Projekt Reden wir drüber an.

Im ersten Teil des Projekts werden die Bedürfnisse, Meinungen, Erfahrungen und Expertise aller relevanten Personengruppen ermittelt. Von Krebspatient:innen und ihren Angehörigen erfahren wir, wie sie die Kommunikation über Palliative Care in ihrem Krankheitsverlauf wahrgenommen haben und welche Wünsche sie dazu haben. Mit dem medizinischen Personal wollen wir diskutieren mit welchen Hilfsmitteln man sie bei der Kommunikation am besten unterstützen kann und wie diese in den Arbeitsalltag eingebaut werden könnten.

Danach werden auf Basis der gesammelten Daten in co-kreativen Workshops gemeinsam mit Co-Forschenden aus den verschiedenen Personengruppen neue Kommunikationshilfsmittel entwickelt oder bestehende verbessert und im Anschluss erprobt. Das Thema Palliative Care und die Hilfsmittel werden von den Co-Forschenden im eigenen Umfeld verbreitet und bei einem Abschlussevent der Öffentlichkeit präsentiert.

Durch die gemeinsame Arbeit an diesem Projekt werden Missverständnisse und Ängste rund um das Thema Palliative Care abgebaut. Alle medizinischen Berufsgruppen werden in ihrer Rolle als vertrauenswürdige Berater:innen und Unterstützer:innen gestärkt, und die Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen wird gefördert. Durch die verbesserte Kommunikation werden Patient:innen darin unterstützt, informierte Entscheidungen zu treffen und ihre eigenen Werte und Bedürfnisse zu reflektieren, was wiederum ihre Lebensqualität verbessert.

Das Projekt wurde innerhalb des Programms „Cancer Mission Lab“ des Open Innovation in Science Center entwickelt und durch die Ludwig Boltzmann Gesellschaft gefördert.

am, 17.03.2025


Laufzeit: 01.03.2025 bis 31.12.2027

Gefördert von/durch:
  • Ludwig Boltzmann Gesellschaft

Projektpartner:

Projektleitungsteam:

Annibelle Call, Cancer Nurse, Onkologie AKH, Wien

Christiane Kreyer, Institut für Pflegewissenschaft, UMIT TIROL, Hall in Tirol

Agnes Mistlberger-Reiner, Open Science – Lebenswissenschaften im Dialog, Wien

Claudia Wenzel, Klinische Abteilung für Palliativmedizin AKH, Medizinische Universität Wien

Ansprechpartner:
  • Agnes Mistlberger-Reiner