Wer forscht mit?

Wie trinkt eine Pflanze? Wächst sie auch im Dunkeln? Schlafen Fliegen eigentlich? Warum sind Luftlöcher im Brot? Kinder sind von Natur aus neugierig, sie beobachten, untersuchen, probieren aus und zeigen durch fragen, fragen und nochmals fragen ihr Interesse an naturwissenschaftlichen Phänomenen..

Wer forscht mit? ermöglicht Kindern die Antworten zu ihren spannenden Fragen mit einfachen Experimenten selbst zu finden.

In den Wer forscht mit?- Forschungsboxen ist alles was die NachwuchswissenschaftlerInnen zum Forschen brauchen: Lupen, Pipetten, kleine Blumentöpfe, Samen und Erde, Petrischalen, Protokollheft und vieles mehr. WissenschaftlerInnen und geschulte TutorInnen erzählen aus ihrem Alltag und unterstützen die Kinder bei ihren Experimenten. In zehn Wochen erforschen die Kinder zum Beispiel selbstständig den Lebenszyklus vom Samen zur Pflanze und vom Ei zur Fliege, oder ob man mit Hefe einen Luftballon aufblasen kann.

Die Kinder erarbeiten sich dadurch selbst neues Wissen, fassen Vertrauen zu ihrer Umwelt und begreifen komplexe Zusammenhänge. Dabei wird problemorientiertes Denken geschult und soziale, kognitive, Sprach- und Lernkompetenzen werden gefördert.

Wer forscht mit? wurde 2010 von Open Science ins Leben gerufen und zusammen mit WissenschaftlerInnen und PädagogInnen nach dem Konzept „Forschendes/Exploratives Lernen“ entwickelt. Unser Wer forscht mit? Blog gibt einen kleinen Einblick in das von generation innovation geförderte Pilotprojekt.

Die Wer forscht mit? Module und Forschungsboxen stehen interessierten PädagogInnen für die selbstständige Durchführung des Projekts zur Verfügung. Ein Weiterbildungs-Programm für PädagogInnen, das den Ansatz „Forschendes Lernen für biologische Themen“ zum Ziel hat, ist in Planung.

Ziele

Wer forscht mit? ermöglicht Kindern erstmals einen Einblick in naturwissenschaftliche Themen und Methoden.

Inquiry Based Learning Das Projekt entspricht dem pädagogischen Konzept für exploratives Lernen (Inquiry Based Learning). Die Kinder haben dabei die Möglichkeit selber zu experimentieren und zu erforschen. So pflegen bzw. betreuen sie z.B. mit eigener Verantwortung eine (Forschungs-) Pflanze, stellen Beobachtungen an, dokumentieren und erhalten so mehr Information über das Wachstum der jeweiligen Pflanze.

Begeisterung für FTI

Dabei wird ein erster Eindruck in die Welt der wissenschaftlichen Arbeit geboten, wissenschaftliches Denken wird gefördert und Begeisterung für Forschung, Technologie und Innovation geweckt. So wird ein erster Eindruck in die Welt der wissenschaftlichen Arbeit geboten, wissenschaftliches Denken gefördert. Wichtig ist es auch insbesondere Mädchen und sozial benachteiligte Kinder so früh wie möglich an Naturwissenschaften und Forschung heranzuführen, um eine nachhaltige und ausgewogene Förderung des Interesses bieten zu können.

Schlüsselqualifikationen

Durch Eigeninteresse und Neugier eignen sich die Kinder auch nicht nur biologisches Basiswissen an, sondern lernen kritische Fragen zu stellen bzw. zu hinterfragen, um sich eine eigene Meinung bilden zu können. Darüber hinaus werden zahlreiche Schlüsselqualifikationen hervorgehoben und gefördert:

  1. System- und Problemlösungsorientierung
  2. Situations-, Handlungs- und Partizipationsorientierung
  3. Ganzheitlichkeit
  4. Kognitive Kompetenzen
  5. Soziale Kompetenzen
  6. Sprachkompetenzen

Modulaufbau

Die Module bestehen jeweils aus drei Teilen: Wissen, Experiment und Analyse.

Wissen

Information und Begriffsdefinitionen zu den jeweiligen Modulen werden altersgerecht dargestellt und erklärt. Die Kinder werden dabei nicht „belehrt“ sondern ermutigt, einerseits selbst Forschungsfragen zu definieren, andererseits Vermutungen zu äußern, wie diese Fragen beantwortet werden können. Den Kindern wird dabei bewußt, was sie bereits wissen, erst dann kann das neu zu Lernende in Beziehung gesetzt und die Wissensbasis erweitert werden. Die TutorInnen erhalten so wichtige Informationen über den Wissensstand der Kinder und können so die Module altersgerecht gestalten.

Experiment

Zu jedem Modul gibt es Experimente und Forschungsaufgaben. Die Versuchsanordnungen werden gemeinsam mit den Kindern entworfen, besprochen und begonnen. Bei den Forschungsaufgaben werden die Kinder aufgefordert ihr Material bzw. ihre begonnen Experimente in der folgenden Woche zu beobachten und ihre Beobachtungen festzuhalten. Kinder beobachten von sich aus spontan und völlig unvoreingenommen. Das Wissen um die Notwendigkeit empirischen Beobachtens, die Grundvoraussetzung des Forschens, wird zuvor mit den Kindern erarbeitet. Die unabhängige Wiederholung der Experimente durch mehrere Kinder und die natürlichen Unterschiede ermöglichen dabei die Grundlage der empirischen Versuchsanordnungen zu thematisieren. Die PädagogInnen fungieren während der Woche als Ansprechperson um den natürlichen Forschungsdrang der Kinder wach zu halten und gegebenenfalls zu kanalisieren. Über die Identifizierung mit dem Material („Meine Pflanze!“) soll die Motivation zur Beschäftigung mit den Experimenten gefördert werden.

Reflexion/Analyse

Die Beobachtungen/Forschungen werden zu Beginn des nächsten Moduls gemeinsam besprochen und analysiert. Die Kinder werden angehalten ihre Ergebnisse bereits während der Woche zu vergleich und zu besprechen. Die Schlussfolgerungen sollen sich aus den Beobachtungen ergeben, die mit den Kindern gründlich diskutiert werden. Dabei sichert das Erfolgserlebnis Wissen selbst erarbeitet zu haben den Erkenntnisgewinn der Kinder.

 

Presse

Forschung nun auch im Kindergarten | 04.08.2010 | Science ORF - Online

Fliegen fliegen auf Süßes | 13.03.2011 | Forschen und Entdecken - Heft 01/2011

Kinder erforschen die Welt | Forschen und Entdecken - Online


Laufzeit: 01.01.2010 bis 30.06.2012

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